E i n l a d u n g  zum

 7 . Diözesantag: „Heiligung der Priester“

Samstag, 15. September 2001,  in  S t .  P ö l t e n , 
Achtung, neuer Ort: Pfarrsaal der Dompfarre

 

P r o g r a m m :

 

09.00 Uhr:  H o r a   m e d i a  (Gedenktag „Schmerzen Mariens“),  Begrüßung

 

                 V o r t r a g  von Prof. Dr. P. Bernhard  V o s i c k y  OCist

                    Professor für Dogmatik u. Liturgiewissenschaft in  H e i l i g e n k r e u z

 

09.30 Uhr: Die  p e t r i n i s c h e  Dimension des Bischofsamtes in der Kirche                

P a u s e : Erfrischungen, Gespräch

11.00 Uhr: Die m a r i a n i s c h e Dimension des Bischofsamtes in der Kirche

Pause, abschließendes Gespräch, „Engel des Herrn“

 

12.45 Uhr:  M i t t a g  e s s e n  im Hippolythaus

14.00 Uhr:  festliche B i s c h o f s m e s s e (Konzelebration) in der Domkirche   

Konzelebranten können die liturgischen Gewänder, Alba u.weiße Stola, im Pfarrsaal anziehen

 

 

 

Der Verantwortliche für den  7 . Diözesantag: „Heiligung der Priester“, Dechant KR P. Robert B ö s n e r  OSB,  schreibt dazu:

 

Liebe Mitbrüder !

              In den vergangenen sechs Jahren sind mir gelegentlich der Vorbereitungen dieses Tages für die Priester manche Dinge aufgefallen, über die ich gerne mit euch sprechen möchte. Aus Platzgründen kann ich mich jetzt nicht auf den geschichtlichen Zusammenhang des Ringens um die Heiligkeit der Priester im Laufe der Geschichte der Kirche einlassen. Jedenfalls ist das keine absolute Neuheit! Für diesmal nur Folgendes:

 

              Mancher Hw. Mitbruder hat sich durch die verschiedenen „kirchen-internen“, „geschwisterlichen“ und kirchenpolitischen Unruhen in unserer, aber auch in anderen Diözesen, unbedacht in die Absonderung vom eigenen (neuen) Diözesanbischof - und bis zu einem gewissen Grad dadurch auch von der ganzen sakramentalen Priestergemeinschaft –hineintreiben  lassen.

 

               Durch die Sympathie zu bestimmten Gemeinschaften mit nur zivilen Vereins-statuten, die sich aber dennoch einen „kirchlichen“ Anschein geben, verfestigte sich unwillkürlich bei manchem diese ihre innere Distanz zum Ganzen. Und so scheinen  sie gelegentlich innerlich nicht frei zu sein, um zusammen mit der ganzen Bruderschaft eine Erneuerung   i n  unserer - mit der Weihe gegebenen - priesterlichen Einheit mit dem Diözesanbischof und untereinander zu suchen.

 

               Als langjähriges Mitglied der Dechantenkonferenz und des Priesterrates habe ich in diesen – für solche Fragen auch zuständigen - Gremien des öfteren versucht, das Aufarbeiten mancher unversöhnter Situationen und Vorwürfe unter uns anzusprechen, aber es blieb beim Ausweichen, Verschweigen, Mißverstehen  und Belächeln aller diesbezügl.  Bemühungen.

 

             Sosehr ich nun zum  s i e b t e n  Mal meine Tätigkeiten im Auftrag des Hwst. H. Diözesanbischof ausführe und Euch zum Priestertreffen mit ihm am zehnten Jahrestag seiner Übernahme des Hirtenamtes in unserer Diözese – und somit auch für uns -  einlade, sosehr möchte ich Euch, liebe Mitbrüder, in Erinnerung rufen, dass ich schon vor ca. dreißig (!) Jahren (1972) bei der letzten Sitzung der ersten Periode unseres Priesterrates, zum Thema „Presbyterium“ einen Vortrag hielt. Auf Anregung des späteren Dechanten, KR.Karl P r i n z ,  bekam ich durch Bischof Dr. Franz  Z a k  die Einladung, auf all jene Aussagen des Konzils hinweisen zu können, die in der Gesamtkirche und somit auch in unserer Diözese für einen Neuanfang  des  presbyterialen  Verständnisses  die  Grundlagen geben.  

 

              Bischof  F r a n z  hatte schon 1971 einen Artikel in der „Theologisch Praktischen Quartalschrift“ über „das Presbyterium aus der Sicht eines Bischofs“ verfasst. Die positiven Reaktionen damals im Priesterrat zu diesem Thema hatten mich viel Gutes und Aufbauendes für unsere Diözese erhoffen lassen. Die Anliegen der Gottesdiensterneuerung aber waren dann aktueller. Auch  manche  Schwierigkeiten mit den damaligen „Solidaritäts-gemeinschaften“ schoben sich in den Vordergrund.

 

             Der  z e h n t e  Jahrestag der Amtsübernahme unseres Hwst. H. Diözesanbischofs Dr. Kurt  K r e n n  ruft uns allen in Erinnerung, dass sich in dieser vergangenen Periode des Lebens unserer Diözese trotz allem etwas vor dem Angesicht Gottes entwickelt hat, nämlich aus Treue zum Papst, zum kirchlichen Glauben und zu r eigenen Berufung: der mühevolle Prozess der gegenseitigen Annahme in  unserer diözesanen Gemeinsamkeit. Der erwähnte Jahrestag könnte für uns  alle ein Anlass zur Versöhnung und zur Besinnung sein.

 

             Ich glaube nämlich, dass der größere Teil der Hochw. Mitbrüder (vgl. diözesane Priesterbefragung) um die priesterliche Einheit „mit Papst Johannes Paul, Diözesanbischof Kurt, Weihbischof Heinrich und Altbischof Franz  sowie mit der Gemeinschaft der Bischöfe“ (Eucharistisches Hochgebet III ) bemüht ist und in seinem seelsorglichen Beten und Tun fast wie selbstverständlich aus der Zugehörigkeit zum ganzen bischöflichen Presbyterium wirkt. Diese Mitbrüder sind ein Vorbild für die Berufung aller in der Kirche und stabilisieren die christliche Grundberufung. Sie sind zugleich auch jene, die für alle und jede einzelne Initiative dankbar sind, die mitten in  unserer Diözese und in der Kirche einen Neuanfang erhoffen lassen.

              In dieser Situation ist es nicht unangebracht, sich auf das folgende Wort von  Papst Johannes Paul II in „Tertio millennio adveniente“ zu besinnen: „Nehmt beim Durchschreiten der „Heiligen Pforte“ nicht alle Fehler der Vergangenheit ins neue Jahrtausend mit!“

         In der Hoffnung, dass wir die „Gnade des Augenblickes“ am Samstag, dem 15. September - in größerer Zahl als bisher - nützen können,

 grüßt Euch im Herrn          

 

Euer benediktinischer Mitbruder                                                                              P.Robert Bösner OSB, Pfr.  eh.