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Diözesanbischof Dr. Kurt Krenn von St. Pölten

NEWS, 22.02.2002

„Steht ihnen nicht zu“
St. Pöltens Bischof Kurt Krenn über Frauenpriester

NEWS: Warum glauben Sie, wollen sich Frauen zu Priesterinnen weihen lassen?

Krenn: Ich sehe nicht in die Herzen dieser Frauen hinein, aber  was sie wollen, ist nicht rechtens. Heutzutage wird ja alles beeinsprucht. Die Frauen wollen ihre vermeintlichen Rechte geltend machen.

NEWS: Kardinal Schönborn hat den Priesteranwärterinnen nahegelegt, die Konfession zu wechseln.

Krenn: Das will ich nicht. Mir sind diese Frauen lieb, ich möchte, dass sie das tun, was sie tun können und nicht anstreben, was sie nie tun können.

NEWS: Was können sie denn tun, Herr Bischof?

Krenn: Als Christen und Gläubige viel, aber der geweihte Dienst in der Kirche ist ihnen durch Christus eben nicht gegeben.

NEWS: Ist die römisch-katholische Kirche frauenfeindlich?

Krenn: Sicher nicht. Wir schätzen die Frauen überaus und wissen, daß sie in einem gewissen Sinn die Basis der Kirche sind. So soll es bleiben, das ist besser so. Vor allem haben wir keine Vollmacht von Christus Frauen zu weihen.

NEWS: Die Bischöfe Österreichs haben 2002 zum Jahr der Berufung erklärt. Diese Frauen fühlen sich „berufen“.

Krenn: Die Weihen sind nicht nur verboten, sondern auch ungültig. Sie sind ein schwerer Verstoß gegen die Disziplin. Diese Frauen schließen sich damit selber aus der Gemeinschaft der Kirche aus. Sie streben etwas an, was ihnen nicht zusteht. Sie meinen im Recht zu sein, sind es aber nicht.

NEWS: Ein altkatholischer Bischof soll die Weihe vornehmen.

Krenn: Ich finde es geschmacklos und antiökumenisch, wenn sich eine kleine andere Glaubensgemeinschaft in diese Sache einmischt. Die Kirche läßt die Vortäuschung eines Sakramentes nicht zu. Sie sieht dafür Bestrafung vor.

NEWS: Was verstehen Sie unter einer lebendigen Kirche?

Krenn: Eine Kirche, in der die Menschen beten und gerettet werden.


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Texte von Bischof Krenn werden im Internet auf hippolytus.net mit freundlicher Erlaubnis von Dr. Kurt Krenn publiziert. Verantwortlich: DI Michael Dinhobl und Dr. Josef Spindelböck. Die HTML-Fassung dieses Dokuments wurde erstellt am 21.02.2002.

 

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