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Hirtenbrief des Diözesanbischofs zur Osterzeit 2004

 

Surrexit Dominus vere, alleluja!

 

Liebe Brüder und Schwestern in Christus, liebe Mitbrüder und liebe Mitarbeiter an der Auferstehung Christi!


Das Osterfest ist das Fest der Glaubenswahrheit, dass Jesus Christus der Auferstandene nicht mehr stirbt; Jesus hat den Tod besiegt, damit wir einst zu einem neuen und nun unzerstörbaren Leben für immer bei Christus sein dürfen.

Euch allen wünsche ich den Segen unseres Herrn; das Osterfest werde euch zum Ereignis alles Guten, das Gott schon immer für euch bereitet hat. Ich sage den Familien, den Betern und Wohltätern, den Kindern, den Schülern und unserer Jugend, den Kranken und Leidenden, den gewissenhaften Mitarbeitern, den Priestern und Gottgeweihten, den Bürgern und Politikern als Zusammenfassung meiner besten Wünsche: Gott liebt euch; Christus hat euch erlöst; alles gehört euch, ihr aber gehört Christus, und Christus gehört Gott (vgl. 1 Kor 3,22). In diesen Kreislauf der Gnade werdet ihr von Christus gestellt. Seid alle der Liebe Gottes würdig durch euer Leben nach seinen Geboten.

Seit mehr als zehn Jahren habe ich zu Beginn der Fastenzeit ein Hirtenschreiben an die Gläubigen der Diözese St. Pölten gerichtet. Ich musste dieses Jahr ein wenig um eure Geduld bitten; mein Hirtenbrief ist diesmal ein „Osterbrief“. Aber an jedem möglichen Tag stehen wir im Ernst der Erlösung durch Christus, sodass jeder Tag unseres Lebens ein ernster Tag mit allen Prüfungen und Gnaden ist.

Etwa sechs Wochen war ich aus gesundheitlichen Gründen nicht in der Lage, euch in allem zu dienen.

Heute denke ich dankbar an die Zeit, in der sich viele Menschen für meine Gesundung eingesetzt haben. Ich danke dem Krankenhaus der Stadt St. Pölten, in dem sich viele mühten, mich gesund zu machen, was nunmehr gelungen ist. Ich bin gesund und kann meinen Dienst in der Diözese leisten. Ich weiß nun aus persönlicher Erfahrung, dass unsere Hauptstadt ein hervorragendes Krankenhaus hat. Herrn Univ.-Prof. Dr. Peter Balcke, seinen Kollegen und Mitarbeitern verdanke ich sehr viel. Das überaus gute Klima, das Pflegerinnen und Pfleger täglich schaffen, verdanken wir auch dem Personal des Krankenhauses insgesamt. Dankbar und voll Respekt konnte ich das Krankenhaus verlassen, in das ich jederzeit voll Vertrauen zurückkehren würde. Der gute Geist dieses Hauses war für mich als Bischof wahre Freude und Ermutigung.

Ich danke auch den vielen, die mich im Krankenhaus besucht haben. Kardinal König hat mir mit seinem Besuch große Freude bereitet; gleichfalls danke ich den bischöflichen Mitbrüdern, den Seelsorgern, den Priestern und Diakonen und vielen guten Menschen für ihre guten Wünsche, für ihre Besuche. Herzlich danke ich dem Weihbischof für seine zusätzliche Hilfe. Es drängt mich allen zu danken für Beistand, Sorge und Gebet. Sehr gefreut hat mich der Besuch unseres Landeshauptmannes und vieler Freunde. Von größter Freude ist es mir, dass ich nun wieder den Gläubigen als Bischof zur Verfügung stehe.

Kranke gibt es viele; auch der Heilige Vater muss vieles ertragen. Tut auch für eure Kranken das Bestmögliche. Auch der Apostel Paulus kannte das Leiden, wenn er uns sagt: Für den Leib Christi, die Kirche, ergänze ich in meinem irdischen Leben das, was an den Leiden Christi noch fehlt.

Liebe Gläubige, nehmt euch um die Kinder und Jugend besonders an. Geht alle zur Osterbeichte und beichtet mit Wissen alle Sünden, die euer Gewissen schwer belasten. Empfangt die Osterkommunion nach guter Vorbereitung.

In der Großzügigkeit des Gebens seid ihr weithin ein Vorbild; ich danke jedem, der ein Fastenopfer bringt und mit den Armen teilt; den Gebern und den Helfern der Fastenaktion erbitte ich Gottes Lohn.

Noch ein Anliegen möchte ich euch besonders empfehlen: Die Gläubigen aus acht Ländern treffen sich am Samstag, dem 22. Mai 2004, zum Höhepunkt des Mitteleuropäischen Katholikentages in Mariazell. St. Pölten ist die geografisch nächste Diözese zu Mariazell. Mit besonderer Hoffnung und Zuversicht erwarten viele Menschen euren Beitrag und eure Teilnahme am Gottesdienst des 22. Mai. Setzt ein großes Zeichen der katholischen Nachbarschaft.

Ich gedenke auch ganz besonders unseres Altbischofs Dr. Franz Zak, den Gott nunmehr zu sich gerufen hat. Er verdient das Gebet und den Dank einer Diözese, die er als Bischof mehr als 30 Jahre verdienstvoll und getreu geleitet hat in Frömmigkeit, Gerechtigkeit und Stärke. Vor wenigen Tagen hat Gott Kardinal Franz König zu sich gerufen. Dankbar und voll Ehrfurcht trauern wir um ihn.

Liebe Gläubige! Liebe Priester, Diakone und Mitarbeiter; liebes Volk Gottes!
Ich segne euch alle, ich bete für euch alle und möchte euer Hirte sein, der Christus in eurer Mitte erfahrbar macht.

 

Allen ein gesegnetes Osterfest
Euer + Kurt Krenn

Diözesanbischof


St. Pölten, am 25. März 2004


Dieser Osterbrief ist bei allen Gottesdiensten vom zelebrierenden Priester am 5. Fastensonntag, dem 28. März 2004, zu verlesen.

Quelle: St. Pöltner Diözesanblatt, 20. März 2004.


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Texte von Bischof Krenn werden im Internet auf hippolytus.net mit freundlicher Erlaubnis von Dr. Kurt Krenn publiziert. Verantwortlich: DI Michael Dinhobl und Dr. Josef Spindelböck. Die HTML-Fassung dieses Dokuments wurde erstellt am
26.03.2004

 

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