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Diözesanbischof Dr. Kurt Krenn von St. Pölten

 

Bischof Krenn nimmt Rücktritt von Regens Küchl an

 

Mit Datum vom 4. Juli 2004 hat Bischofsvikar Propst Ulrich Küchl den Diözesanbischof von St. Pölten, Dr. Kurt Krenn, ersucht, seinen Rücktritt als Regens des Priesterseminars der Diözese anzunehmen. Die „in den Medien verbreiteten Verleumdungen eines ehemaligen Seminaristen“ gegen seine Person hätten einen „so negativen Einfluss auf die öffentliche Meinung“ ausgeübt, dass seine weitere Amtsausübung „wahrscheinlich eine schwere Belastung für das Priesterseminar und die Diözese St. Pölten“ darstelle. Darum ersucht Regens Küchl den Diözesanbischof, „trotz der Haltlosigkeit“ der gegen ihn „erhobenen Vorwürfe und Verleumdungen“ seinen sofortigen Rücktritt als Regens anzunehmen, um auf diese Weise eine „Beruhigung der angespannten Lage“ zu erreichen.

In einem Dekret vom 4. Juli 2004 hat der Diözesanbischof diesen Rücktritt angenommen, da die derzeitige Situation, „zumal durch die mediale Aufmerksamkeit“, eine „schwere Belastung für das Priesterseminar und die Diözese St. Pölten“ darstelle. Zugleich betont der Bischof, es seien in den letzten Tagen zahlreiche Menschen an ihn herangetreten, die auf die „bemerkenswerten menschlichen, intellektuellen und geistlichen Qualitäten“ von Regens Küchl hingewiesen hätten und die „Haltlosigkeit“ der gegen ihn erhobenen Anschuldigungen bezeugt hätten.

In einer Stellungnahme haben auch die Pfarrgemeinderäte der Pfarren Eisgarn und Eggern zum Ausdruck gebracht, dass sich in der langjährigen Tätigkeit des Regens in diesen Pfarren „nicht der geringste Hinweis einer solchen Verfehlung, wie sie ihm nun in schändlicher Art und Weise von einem entlassenen Seminaristen zur Last gelegt wird“, ergeben habe.

Zum neuen Regens wurde durch Diözesanbischof Kurt Krenn am 5. Juli 2004 Mag. Werner Schmid ernannt.  Dieser ist Moderator der "Gemeinschaft vom heiligen Josef" in Kleinhain.

 

 

Anhang (Dokumente)

„Die in dem Medien verbreiteten Verleumdungen eines ehemaligen Seminaristen gegen meine Person haben einen so negativen Einfluss auf die öffentliche Meinung ausgeübt, dass meine weitere Amtsausübung wahrscheinlich eine schwere Belastung für das Priesterseminar und die Diözese St. Pölten darstellt.

Ich bitte deshalb Eure Exzellenz, trotz der Haltlosigkeit der gegen mich erhobenen Vorwürfe und Verleumdungen meinen sofortigen Rücktritt als Regens des St. Pöltner Priesterseminars anzunehmen, um eine Beruhigung der angespannten Lage zu erreichen.“

 


„Dein Schreiben vom heutigen 4. Juli, in dem Du mich bittest, Deinen Rücktritt vom Amt des Regens des Bischöflichen Priesterseminars anzunehmen, habe ich erhalten.

Ich stimme Dir dahingehend zu, dass die derzeitige Situation – zumal durch die mediale Aufmerksamkeit – eine schwere Belastung für das Priesterseminars und die Diözese St. Pölten darstellt. Dennoch sind in den letzten Tagen auch eine Reihe von Menschen an mich herangetreten, um unter Hinweis auf Deine bemerkenswerten menschlichen, intellektuellen und geistlichen Qualitäten die Haltlosigkeit der gegen Dich erhobenen Anschuldigungen zu bezeugen. Angesichts der angespannten Gesamtlage bin ich dennoch schweren Herzens zu dem Entschluss gekommen, Deinen Rücktritt auf der Grundlage von ca. 189 § 1 CIC mit sofortiger Wirkung anzunehmen.

Ich hoffe und bete, dass die Wahrheit, die allein uns frei macht, bald zum Sieg gelangen möge!“
 

„Wir sind entsetzt über die skandalöse Berichterstattung des Österreichischen Rundfunks betreffen die Affäre im St. Pöltner Priesterseminars, inbesondere über die Beschuldigungen gegen den Seminarleiter Propst Ulrich Küchl.

Propst Küchl ist seit nunmehr 28 Jahre unserer Pfarrer. In dieser langen Zeit durften wir ihn als ehrenwerten und gütigen Priester, hingebungsvollen Seelsorger, begeisternden Lehrer und Förderer der Kunst kennen und schätzen lernen. Neben seiner Arbeit als Pfarrer hat er auch die Aufgaben eines Propstes des Stiftes Eisgarn, eines Bischofsvikars der Diözese St. Pölten und eines Regens des Priesterseminars durch viel Geschick und einzigartiges Engagement mit Bravour gemeistert, sodass seine Verdienste um die Kirche und die Gläubigen von Rom durch die Ernennung zum Monsignore und Päpstlichen Ehrenprälaten gewürdigt wurden.

Da er sich in all den Jahrzehnten seiner Tätigkeit in unseren Pfarrgemeinden nicht der geringste Hinweis einer solchen Verfehlung, wie sie ihn nun in schändlicher Art und Weise von einem entlassenen Seminaristen zur Last gelegt wird, ergeben hat, ist er für uns über jegliche Schuld erhaben. In diesem Sinn hoffen wir auf eine baldige Aufklärung der Vorwürfe und erwarten, dass Regens Küchl, dessen untadeliger Ruf durch unbestätigte Anschuldigungen leichtfertig aufs Spiel gesetzt wurde, auch seitens der Medien die Gelegenheit bekommt sein Ansehen wiederherzustellen.“

 


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Texte von Bischof Krenn werden im Internet auf hippolytus.net mit freundlicher Erlaubnis von Dr. Kurt Krenn publiziert. Verantwortlich: DI Michael Dinhobl und Dr. Josef Spindelböck. Die HTML-Fassung dieses Dokuments wurde erstellt am 05.07.2004.

 

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