Medienberichte |
Bischof Krenn unterstreicht Unauflöslichkeit der Ehe
St. Pöltner Bischof kritisiert
in TV-Diskussionssendung "Betrifft"
Reduktion des Themas Ehe auf Geldfragen:
"Liebe ist scheinbar ein Fremdwort geworden"
Wien - St. Pölten, 4.3.01 (KAP) Die Aufgabe der Kirche, viel "ernster" und "deutlicher" über Ehe und Familie zu reden, hat der St. Pöltner Diözesanbischof Kurt Krenn unterstrichen. Die Unauflöslichkeit der Ehe sei keine "Erfindung" der Kirche, sondern entspreche dem Willen Christi, wie er in der Heiligen Schrift nachzulesen sei. Nach der Ordnung des Schöpfers und der Ordnung Christi könne die Kirche gar nicht ja zu Scheidungen und Wiederverheiratungen sagen. Krenn: "Das können wir nicht, das ist Christi Wort, nicht unseres."
Wie Krenn als Gast in der TV-Diskussionssendung "Betrifft" zum Thema "Macht und Ohnmacht der Frauen" sagte, habe man "in manchen Diözesen" zuletzt zu sehr "die leichte Tour" gewählt. Es sei eine "Kritik an uns selber", dass man die kirchliche Ehevorbereitung zu wenig "ernst" genommen und zu oft über "Randfragen" gesprochen habe. Als Beispiel nannte Krenn Ehekurse, in denen bereits "von der Scheidung geredet" und - statt vom Kind - von der "Verhütung" gesprochen werde. Die kirchliche Ehevorbereitung sollte jedoch in erster Linie von "Treue", von "Liebe" und vom "Glauben" handeln, forderte Krenn.
Krenn warnte auch davor, in der öffentlichen Diskussion das Thema "Ehe" nur hinsichtlich des Geldes und der materiellen Sicherheit zu behandeln. Was die Ehe stifte und die Familie zusammenführe, sei "die Liebe". Auch über diese sollte man reden. Leider habe es oft den Anschein, als sei die Liebe in der Diskussionen über die Ehe zum "Fremdwort" geworden. Krenn erinnerte in diesem Zusammenhang auch daran, dass jede Frau eine "Würde" habe, die man nicht alleine "in Geld einfordern" sollte. Auch sollte von den Kindern in der Ehe-Diskussion mehr die Rede sein.
Als einen Grund für die rückläufige Zahl an Eheschließungen und die zunehmende Zahl an Ehescheidungen nannte Bischof Krenn eine akute "Glaubenskrise" besonders unter den Christen. Krenn klagte über eine heute verbreitete Scheu der Menschen, sich dauerhaft zu binden. Niemand sei gezwungen, zu heiraten. Wer sich aber berufen fühle, eine Familie zu gründen und Kinder zu haben, der sollte dieser Berufung auch nachgehen und nicht "in halben Lösungen herumziehen".
Fastenhirtenbrief 2002 als Word-Dokument