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Diözesanbischof Dr. Kurt Krenn von St. Pölten

Der Standard, 12.05.2004

Keine Islamisierung Europas!

Bischof Kurt Krenn nimmt Stellung zu aktuellen Fragen
im Interview mit der Zeitung "Der Standard"


Im Vorfeld der "Wallfahrt der Völker" geht Bischof Krenn auf Konfrontation mit dem Islam: "Wenn wir die großen Krisen in der Welt ansehen, dann haben alle etwas mit dem Islam zu tun", begründet St. Pöltens Bischof Kurt Krenn seine ablehnende Haltung zur Aufnahme der Türkei in die EU. Im Gespräch mit Peter Mayr warnt er vor der "Islamisierung" Europas.


Standard: Österreichs katholische Kirche will mit der "Wallfahrt der Völker" In Mariazell am 22. Mai ein kräftiges Lebenszeichen von sich geben. Wie kann das mehr als ein kurzes Aufflackern werden?

Krenn: Natürlich wünschen wir uns einen Aufbruch. Man darf sich aber nicht der Illusion hingeben, dass eine Veranstaltung ausreicht. Entscheidend ist die Nachhaltigkeit. Wir müssen unsere Bekehrung finden. Feste feiern können wir.

Standard: Wie enttäuscht sind Sie, dass der Papst nicht kommt? Vor allem wenn er wenig später die Schweiz besucht.
Krenn: Ja, das hat mich auch verwundert. Ich habe ihm noch einmal gesagt: Kommen Sie doch! Warum er nicht kommt, kann ich nicht sagen.

Standard: In der Frage der EU- Erweiterung sind Sie in letzter Zeit merklich ruhig. Dabei ist die Aufnahme der Türkei inzwischen EU-Wahlkampfthema. Erschreckt Sie das nicht?

Krenn: Ich habe oft zur Frage des Islams Stellung genommen. Es wäre auch für die Türkei nicht gut, wenn sie ins politische Gefüge der EU eintritt. Es gibt die islamische Größe, und da sieht man: Die Versuche, die Türkei zu europäisieren, sind bislang gescheitert.

Standard: Mit einem EU-Staat Türkei könnte sich die Union also falsch entwickeln?
Krenn: Ja, wo man nicht hin will. Man muss beachten, dass der Islam politisch prägt und zwar nicht so, wie wir es unbedingt wollen. Wenn wir die großen Krisen in der Welt ansehen, dann haben alle etwas mit dem Islam zu tun. Es ist der Islam selbst, der ja für uns Nicht-Muslime kein besondere Wertschätzung aufbringt.

Standard: Das klingt alles sehr vereinfachend.
Krenn: Der Islam ist eine vitale und auch zum Teil sehr aggressive Art von Religion. Da können wir nicht sagen, das beachten wir nicht. Islam und Christentum können sich in einer politischen Einheit einfach nicht zusammen finden.

Standard: Kann man das Verhältnis nicht verbessern?
Krenn: Da bin ich mir nicht sicher. Der Islam ist nicht darauf ausgerichtet, dass man sich zusammentut oder gegenseitig besonders respektiert.

Standard: Und die Christen?
Krenn: ja. Weil die christliche Einstellung vom anderen nicht viel verlangt. Das Christentum hat die Optionen des Zusammenlebens, der Toleranz. Und das hat der Islam nicht. Natürlich gibt es da und dort in der Weltreligion auch Leute, die mit den Mitteln der Vernunft unterwegs sind. Das ist aber nicht die Linie des Islams.

Standard: Sie fürchten eine Islamisierung Europas?
Krenn: Das fürchte ich. Ich kann mir auch vorstellen, was die Religionslehrer in den Schulen sagen: Kinder schaut, wir werden alles einmal besitzen, denn die Christen haben keine Kinder, wollen auch keine und wir haben welche. 

Standard: Sie treten für einen Wettbewerb der Religionen ein?
Krenn: Das ist mir um ein vielfaches lieber als diese diffuse Toleranzformel.

Standard: Wie soll dieser Wettbewerb funktionieren?
Krenn: Wir müssen die Konkurrenz aufnehmen. Auf die Muslime zu schauen, auf ihre Mächtigkeit und zuzusehen, wie sie gedeihen, ist zu wenig.

Standard: Was sind Ihre Rezepte? Mehr Kinder?
Krenn: Momentan wird es in Österreich kaum mehr Kinder geben. Aber mehr als diese Tatsache kritisch zu hinterfragen, wäre schwierig.

Standard: Es gibt doch viele Gründe kinderlos zu bleiben.
Krenn: Es gibt höhere Gründe wie, dass Menschen sagen, wir wollen nicht aussterben. Anscheinend zählt das nicht zum moralischen Gemeingut.

Standard: Ein Wettbewerb birgt allerdings ...
Krenn: Gefahren in sich. Stimmt. Es ist kein Zufall, dass heute Gewalt ein wesentlicher Faktor der Politik geworden ist. Das war nicht immer so. Weltweit sind wir heute die Gejagten dieser unduldsamen Ideologie des Islams.

Standard: In Österreich leben rund 339.000 Moslems. Ihrer Logik folgend: Müssen wir deshalb Terror-Angst haben?
Krenn: Nein. Aber es gibt die Verbindung: Der Islam ist eine Religion, die besagt, dass wir Nicht-Moslems in gewisser Art Heiden sind. Diese religiöse Sprache bleibt nicht ohne Folgen. Es sind, mit kleinen Ausnahmen, Moslems, die den Terrorismus heutzutage ausüben. Deshalb hat der Terrorismus auch immer etwas mit dem Islam zu tun.

  

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Texte von Bischof Krenn werden im Internet auf hippolytus.net mit freundlicher Erlaubnis von Dr. Kurt Krenn publiziert. Verantwortlich: DI Michael Dinhobl und Dr. Josef Spindelböck. Die HTML-Fassung dieses Dokuments wurde erstellt am 11.05.2004.

 

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