Festschrift für Bischof Kurt Krenn
Prominente würdigen Krenns Treue
– Trostschreiben von
Papst Benedikt XVI.
Buchbesprechung von Stephan Baier
Aus Anlass des
bevorstehenden 70. Geburtstags des emeritierten Diözesanbischofs von St.
Pölten, Kurt Krenn, erscheint in diesen Tagen eine umfangreiche Festschrift.
Darin befassen sich herausragende Repräsentanten der Kirche, darunter die
Kardinäle Joachim Meisner (Köln) und
Marian Jaworski
(Lemberg), die Erzbischöfe Wolfgang Haas
(Liechtenstein) und Georg Eder (Salzburg)
sowie der verstorbene Dogmatiker von Weltrang, Kardinal Leo Scheffczyk, mit jenen Themen, die für Kurt Krenn zeit seines
Wirkens wesentlich waren. Profunde Beiträge namhafter Theologen befassen sich
mit Fragen des Gewissens und des Heiligen, der Wahrheit der Kirche und ihrer
Lehre, des christlichen Lebens und der gegenwärtigen Glaubenskrise.
Über die akademische
Dimension einer Festschrift hinaus erinnern in einem ersten Teil Zeitzeugen,
Freunde und Weggefährten von Bischof Kurt Krenn an sein Wirken als Priester, Professor
und Bischof. Als „Bollwerk der Treue zur katholischen Kirche“,
würdigt hier Johannes B. Torelló, Priester und Facharzt für Neurologie und
Psychiatrie, den Jubilar: „Den Seiltänzern der universalen Verbrüderung
um jeden Preis erschien dieser gepanzerte Ritter der Wahrheit als Gefährdung
ihrer Akrobatik.“ Der jüngst verstorbene österreichische Publizist Günther Nenning
meint in seinem Beitrag: „Hier hast Du jemanden, auf den Verlass
ist.“
Sein Nachfolger im Amt des
Bischofs von St. Pölten, Klaus Küng,
schreibt in einem Grußwort: „Bischof Kurt war für viele ein Bezugspunkt,
für nicht wenige ein Bollwerk des Glaubens und ein Symbol der Standhaftigkeit,
für andere ein Reibebaum, der bisweilen für heftigste Diskussionen gesorgt
hat.“ Ein besonderes Schmuckstück der Festschrift ist ein Privatbrief Papst Benedikts XVI. an Bischof Krenn,
den die Herausgeber mit Recht als „Trostschreiben“
charakterisieren. Der heutige Papst und der Altbischof von St.Pölten
waren über Jahre zeitgleich Professoren an der Katholisch-Theologischen
Fakultät der Universität Regensburg.
Manche der Beiträge sind
durchaus biographische Skizzen: etwa der Aufsatz von Franz Breid, der Kurt Krenns
Engagement für das Obere Mühlviertel und für die
mittlerweile ins 18. Jahr gehende „Internationale Theologische
Sommerakademie“ in Aigen nachzeichnet, der
Beitrag von Ildefons M. Fux, der das
Trommelfeuer gegen Krenns Ernennung zum Weihbischof
von Wien 1987 schildert oder der Beitrag von Wolfgang Waldstein, der Bischof Krenns Einsatz
für die Enzyklika „Humanae Vitae“ und für eine Revision der so
genannten „Mariatroster Erklärung“
schildert. Eine Portraitskizze aus der Nähe stellt der Aufsatz von Michael Dinhobl dar, der schreibt:
„So unnachgiebig er die Lehre der katholischen Kirche zu vertreten
wusste, so nachsichtig und verständnisvoll gestaltete sich sein Umgang mit
seinen Mitmenschen.“
Als Theologen und Philosophen,
dessen Denken von „absoluter Treue und Übereinstimmung mit der Lehre der
Kirche“ geprägt ist, charakterisiert Erzbischof Marian Kardinal Jaworski, ein enger Freund des
verstorbenen Papstes Johannes Paul II., Bischof Kurt Krenn: „Als
Philosoph und Theologe hat Bischof Krenn sich stets bemüht, auf verschiedene
Weise dazu beizutragen, die Wahrheit über Gott ans Licht zu bringen.“
Titelangabe der Festschrift:
„Der Wahrheit verpflichtet.
Festschrift für em. Diözesanbischof Prof. Dr. Kurt Krenn zum 70.
Geburtstag“; hrsg. v. J. Kreiml, M. Stickelbroeck, I.M. Fux, J.
Spindelböck; Ares-Verlag, Graz 2006; ISBN
3-902475-24-2, ISBN 978-3-902475-24-4; Euro 39,90; 760 Seiten, mehrere Fotos.
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Leseprobe (DDr. Günther Nenning)
Biographische
Daten von Bischof Kurt Krenn:
28. Juni 1936, geboren in Rannariedl (OÖ)
2. Juli 1936, getauft in Rannariedl
1945 Übersiedlung nach
Oberkappel
1945–1947 Volksschule in
Oberkappel
1947–1954 Realgymnasium in
Schlierbach
1954 Eintritt ins
Priesterseminar Linz
1955–1965 Studium der
Philosophie und der Theologie an der Gregoriana in
Rom, Studium des Kirchenrechtes an der Lateranuniversität
in Rom
7. Oktober
1962 Priesterweihe in Rom
1965 Seelsorger in der Pfarre Capena (bei Rom)
1965–1966 Studium an der
Universität in Tübingen
1966–1967 Studium an der
Universität in München
1966–1970
Wissenschaftlicher Assistent an der Universität München
1970–1975 Professor der
Philosophie in Linz
1974–1975 Lehrbeauftragter
an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Pölten
Mitglied des Richterkollegiums
des Diözesangerichts in Linz
1975 Professor auf dem Lehrstuhl
für „Systematische Theologie“ in Regensburg
Vorlesungen an den Universitäten
Eichstätt und Parma
1977 Geschäftsführer der
Internationalen Gesellschaft für Religionspsychologie in Uppsala
1966–1987 Seelsorger in
Altenhof, Neustift und Oberkappel, Dekanat Sarleinsbach
(OÖ)
3. März 1987 Ernennung zum
Weihbischof der Erzdiözese Wien (für Kunst, Kultur und Wissenschaft)
26. April 1987 Weihe zum
Titularbischof von Aulona in Wien durch Kardinal Dr.
H.H. Groër
1987–1991 Weihbischof in
Wien
11. Juli 1991 Ernennung zum
Bischof von St. Pölten
15. September 1991 Amtsübernahme
als Diözesanbischof von St. Pölten
Vorsitzender der
Finanzkommission der Österreichischen Bischofskonferenz und zuständiger Bischof
für den Sport
7. Oktober 2004 Päpstliche
Annahme des Rücktritts (Emeritierung)