Ansprachen |
Dankansprache
von Bischof Dr. Kurt Krenn |
Verehrter Herr Bundespräsident!
Für die Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich danke ich sehr. Für mich bedeutet dies große Ehre, die mich ermutigt und dankbar macht. Dank schulde ich auch allen, die mich zu Ihnen begleiten. Ihnen, Eminenz Hans Hermann Kard. Groer, bin ich sehr verbunden; als Weihbischof von Wien durfte ich in Ihre Schule gehen und mich auf mein Amt in St. Pölten vorbereiten. Sie, Exzellenz, hochwürdigster Herr Apostolischer Nuntius, waren mir ein wohlwollender Begleiter; die Kirche in Österreich verdankt Ihnen Frieden, Zusammenhalt und lebendige Gemeinschaft mit dem Petrusnachfolger.
Ich freue mich über die Teilnahme der Frau Bundesminister, meiner Mitbrüder Bischof Heinrich Fasching und Alois Schwarz, Domkapitel und Mitarbeiter der Diözese, meiner Angehörigen und treuer und wohlwollender Menschen. Ich grüße den langjährigen Präsidenten des N.Ö. Landtags Mag. Romeder und alle Vertreter des Bundeslandes Niederösterreich. Ich sage Dank denen, die mich dem Herrn Bundespräsidenten vorgeschlagen haben.
Wenn heute eine Ehrung das Thema ist, erinnere ich mich an das Wort Jesu an den jungen Mann: "Was fragst du mich nach dem Guten? Nur einer ist gut. Wenn du aber das Leben erlangen willst, halte die Gebote!" (Mt 19,17). Mehr noch will ich meine Mühen der Jugend schenken, damit unsere Bürger auch in Zukunft dem rechten und gebildeten Gewissen folgen und in Gottesfurcht leben und unser Land gestalten.
Der Beitrag der katholischen Kirche zum Gemeinwesen unserer Republik sei der Dienst am Menschen, der von höchster und unverletzbarer Würde in seiner Gottähnlichkeit ist und die Mühen von Staat und Kirche zugunsten der Menschen zusammenführt. Wir sehen auch für die Kirche darin einen öffentlichen Auftrag.
Schon das Neue Testament beschreibt für uns den gemeinsamen und doch verschiedenen Auftrag für die Menschheitsfamilie: „Erweist allen Menschen Ehre, liebt die Brüder, fürchtet Gott und ehrt den Kaiser“ (1 Petr 2,17).
Noch einmal danke ich Ihnen verehrter Herr Bundespräsident für die Ehre, die Sie meiner Diözese und allen ihren Gläubigen erwiesen haben. Wir werden uns in der Sache unserer Republik in Christi Namen bemühen. Wir wünschen Ihnen guten Erfolg in allem und den Segen des allmächtigen Gottes!
Bundespräsident
Klestil würdigt Wirken der Kirche von St. Pölten
Verleihung des "Goldenen
Ehrenzeichens mit dem Stern
für Verdienste um die Republik Österreich" an Bischof Krenn
Wien, 6.6.2001 (Kathpress)
Der Einsatz der katholischen Kirche in der Diözese St. Pölten
in den Bereichen Seelsorge, Caritas, Denkmalschutz sowie die Verdienste Bischof
Kurt Krenns um den Kontakt mit Nachbarregionen hat Bundespräsident Thomas Klestil
am Mittwoch gewürdigt. Anlass war die "Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens
mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich" an Bischof Krenn. Krenn
leitet seit fast zehn Jahren die Diözese St. Pölten. Klestil erinnerte daran,
dass sich der St. Pöltner Bischof "stets zu Österreich bekannt" und "in den
Medien wiederholt ungerechtfertigte Kritik an unserem Land zurückgewiesen" habe.
Der Bundespräsident würdigte das Nachbarregionen-Engagement, das Krenn oft nach
Böhmen, Mähren und Polen führe.
Klestil erwähnte in seiner Rede weiters, dass die Diözese St. Pölten mit 424
Pfarren ein wichtiger Arbeitgeber wie auch Träger wirkungsvoller Sozialleistungen
sei. Besonders beeindruckt zeigte sich Klestil vom "Netzwerk der Solidarität",
das seit Jahren Langzeitarbeitslose ins Berufsleben zurückführe, und von der
"Emmaus Gemeinschaft", die Arbeitslose, Obdachlose und Asylbewerber integriert.
Ganz grundsätzlich sprach Klestil der katholischen Kirche Lob aus: "Es besteht
kein Zweifel darüber, dass die katholische Kirche in unserem Land viele herausragende
Leistungen erbringt. Leistungen, die in Geld gar nicht aufgewogen werden können,
aber für die Menschen und die Gemeinschaft unverzichtbar sind", erklärte der
Bundespräsident. Es sei im Verhältnis zwischen Kirche und Staat in Österreich
"unbestritten, dass sich die Vertreter der Kirche in den demokratischen Dialog
über moralische und gesellschaftspolitische
Grundsatzfragen einschalten".
In seiner Dankansprache betonte Krenn in Anwesenheit unter anderem von Nuntius
Erzbischof Donato Squicciarini und hohen Landespolitikern, der Beitrag der katholischen
Kirche zum Gemeinwesen der Republik sei ein Dienst am Menschen. Die Mühen von
Staat und Kirche führten in diesem Anliegen zusammen. Der Bischof erinnerte
an die Unverletzlichkeit der Würde jedes Menschen. Sie sei in der Gottähnlichkeit
grundgelegt.