Hirtenbriefe |
Hirtenwort der österreichischen Bischöfe
zur päpstlichen Annahme des Rücktritts
des St. Pöltner Diözesanbischofs Dr. Kurt Krenn
veröffentlicht am 7. Oktober
2004
Liebe katholische Christen in Österreich!
Bei der "Wallfahrt der Völker" nach Mariazell im Mai dieses Jahres hat unsere
Kirche ein viel beachtetes Zeichen ihrer Lebenskraft gegeben. Nachher ist dieses
Zeichen verdunkelt worden. Vertrauen in die Kirche ist verloren gegangen, und es
gibt ungerechte Verallgemeinerungen zu Lasten vor allem der Priester und der
Priesterkandidaten.
Wir brauchen gerade jetzt ein ehrliches und verstärktes Miteinander in unserer
Kirche, deren Dienste die ganze Gesellschaft unseres Landes wesentlich beseelen
und mittragen. Dies wird aber schwerwiegend behindert, wenn eine Gruppe in der
Kirche lediglich über eine andere Gruppe "siegen" will. Ein vertiefter Blick auf
Jesus Christus, den gekreuzigten und auferstandenen Erlöser, muss jedem in der
Kirche ein solches Denken verbieten. Dies gilt auch für die Diözese St. Pölten,
deren Bischof Kurt Krenn auf Wunsch des Heiligen Vaters die Leitung der Diözese
zurückgelegt hat. Bischof Kurt Krenn wurde und wird von uns anderen Bischöfen
nicht unsolidarisch behandelt.
Wir Bischöfe bitten Sie, liebe Katholiken, um ein neues Miteinander im Sinne der
Katholikentagsbotschaft von Mariazell. Der Glaube soll gestärkt, die Hoffnung
vertieft, die Liebe neu geweckt werden. Wir erbitten für alle uns anvertrauten
Christen und für uns selbst den Segen des Dreifaltigen Gottes und die Fürsprache
Marias, Unserer Lieben Frau von Mariazell.
Die Bischöfe Österreichs
07.10.2004
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