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Diözesanbischof Dr. Kurt Krenn von St. Pölten

 

Gott loben, das ist unser Amt

Bischof Kurt Krenn über die Bedeutung der Kirchenmusik
im Gottesdienst und in der Kultur unseres Landes
Beitrag in der Sonderbeilage der NÖ Nachrichten, Woche 23/2002, S. 29,
zum Interdiözesanen Kirchenchorfest in Kleinmariazell am 23. Juni 2002

 

Die Kirchenmusik stellt gemäß Artikel 112 der Liturgiekonstitution des Vatikanum II einen „notwendigen und integrierenden Bestandteil der feierlichen Liturgie“ dar.

Wie vieles sagt doch dieser knappe Satz. Was wäre feierliche Liturgie ohne Kirchenmusik?

Es würde ein integrierender Bestandteil ihres Auftrages zur Verherrlichung Gottes fehlen! Vermag doch die musica sacra dank der Möglichkeiten der Kunst den Menschen in seiner Gesamtheit anzusprechen, öffnet sie sonst oft verschlossene Tore, bereitet zum tieferen Einstieg ins Mysterium vor, lässt Glaubenswahrheiten so intensiver erleben, ist wertvoller Helfer im Verkündigungsauftrag, dient dem Aufbau der Gemeinschaft. Über den gottesdienstlichen Bereich hinaus leistet sie ihren Beitrag zu einer Kultur, die sich in den Traditionen und humanen Werten unserer Gesellschaft aufgerichtet hat und sie auch weiterhin erfüllen möchte.

Als Bischof freue ich mich immer wieder über den Stellenwert der Kirchenmusik in der Diözese, von der Kathedrale bis zur kleinen Landkirche. Sängerinnen, Sänger, Instrumentalisten, Kantoren, Organisten und Chorleiter leisten Großes zur Ehre des Höchsten und zur Freude der Gemeinde.

Sie zählen zu den wertvollsten Mitarbeitern im Gottesvolk, opfern Zeit und Mühe, investieren viel in Vorbereitung und Weiterbildung. Über den kirchlichen Bereich hinaus setzen sie wichtige Impulse zur Belebung des Kulturellen im Musikleben unseres Bundeslandes, sind besonders in kleinen Gemeinden die letzten Bastionen gemeinschaftlichen Musizierens. Mag ihnen der große Applaus auch nur selten zuteil werden, die Hochachtung vieler ist ihnen sicher.

Auch eine dankbare Diözese belässt es nicht mit Worten. Das Kirchenmusikreferat steht mit seinen Mitarbeitern in Rat und Tat zur Verfügung, wie bei überregionalen Veranstaltungen, Chorsingtagen, Organisten- und Kantorenschulungen sowie in individueller Betreuung. Das Orgelreferat berät bei Orgelneubauten und Restaurierungen, hilft durch den Orgelpfleger. Großes leistet das Diözesankonservatorium für Kirchenmusik in der Aus- und Weiterbildung, weckt und fördert die für das kulturelle Leben unseres Landes so wichtige junge Musikelite. (Die Diözese unterstützt hier nach Kräften, ein wegen der großen Raumnot erforderlicher Neubau ist deutlichster Beweis.)

Die Eucharistie, die Danksagung ist schönster Ort kirchenmusikalischen Feierns. Das Kirchenchorfest des Landes, erstmalig beide Diözesen umfassend und im Wallfahrtsheiligtum Kleinmariazell stattfindend, gipfelt in dieser Eucharistie. An den Dank an den Allmächtigen, allen Lobes und Preises würdig, und der Bitte um die Fürsprache der Gottesmutter, der großen Lobenden, schließe ich meinen Dank an die Initiatoren des Festes, Landeshauptmann Erwin Pröll, der ein weiteres großes Zeichen der Wertschätzung der Kirchenmusik durch die Öffentlichkeit gesetzt hat, Diakon Prof. Franz Ecken, die Kirchenmusikverantwortlichen beider Diözesen, vor allem aber die vielen Kirchenmusiker für ihren Einsatz zum Gelingen des Festes. Möge es neue Freude und Begeisterung für das geben, was ein Kirchenlied so trefflich sagt: „Gott loben, das ist unser Amt.“


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Texte von Bischof Krenn werden im Internet auf hippolytus.net mit freundlicher Erlaubnis von Dr. Kurt Krenn publiziert. Verantwortlich: DI Michael Dinhobl und Dr. Josef Spindelböck. Die HTML-Fassung dieses Dokuments wurde erstellt am 04.06.2002.

 

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