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"MIR GESCHIEHT GROSSES UNRECHT"
Bischof Kurt Krenn nimmt Stellung gegenüber der Zeitung "Die ganze Woche", Nr. 38/04
Ich bin oft als einziger Bischof in Österreich für den Glauben eingetreten, ja,
aber das zählt nicht immer in der Kirche. Ich weiß nicht, ob alles bis zum Papst
vorgedrungen ist. Er kann auch Berater haben, die ihm anderes erzählen. Solche
Dinge werden gewöhnlich nicht von ihm entschieden.
Es ist schlimm, was hierzulande gegen mich vorgebracht wird, aber da kannst halt nix machen. Der liebe Heiland ist auch nicht gut behandelt worden. Und wenn ein Mitbruder dem anderen quasi den Dolch in den Rücken sticht, dann kann ich nur sagen, auch die Kirche besteht nur aus Menschen.
Der Vorwurf der Trunksucht war eine Bösartigkeit der besonderen Art. Krank kann man sein, da kann man nichts dafür, aber saufen kann man nur aus eigener Schuld. Ich muss eben auch das ertragen.
Im Letzten stehen wir dort, wo Gott uns sieht. Krankheit ist ein Schicksal, welches ich mit dem Papst teile, wenngleich er noch viel mehr zu ertragen hat. Ich habe Zucker, aber sonst bin ich gesund. Wenn ich nun ins Abseits gestellt werde, falle ich in kein schwarzes Loch.
Und schließlich sei den WOCHE-Lesern noch eines gesagt: Mir geschieht großes Unrecht!
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